Kritischer Essay über eine der wichtigsten weiblichen Stimmen des Protestantismus im 20. Jahrhundert.
Rezension
Der Autor, ein promovierter Theologe und Redakteur beim evangelischen Magazin Chrismon, spürt in seinem etwa 180 Seiten starken Essay der Schriftstellerin und Theologin Dorothee Steffensky-Sölle (1929-2003) nach. Ihm ist eine respektvolle Würdigung gelungen, die weder Sölles Schwachstellen verschweigt, noch ihre kirchenpolitische Sprengkraft oder ihr hohes intellektuelles Niveau klein macht. Die interessante Reise beginnt mit einem Besuch an ihrem Grab am Nienstedtener Friedhof und endet ebendort, so dass sich der Kreis für diese ausgewogene Annäherung wunderbar schließt. Dorothee Sölles Biografie - die aufgeschlossene Herkunftsfamilie, ihre beiden Ehen, die berufliche Karriere, die Auszeichnungen, Rückschläge etc. - und natürlich ihr umfangreiches Werk sind Grundlagen, auf die sich der Autor beruft. Er nennt ihre Impulsgeber, z.B. Heidegger oder Sartre, zitiert aus ihren Schriften und zieht seine Schlüsse. Entstanden ist ein Bild einer religiösen Denkerin, deren Stimme noch lange nachhallt.
Eine Perle für ein in theologischen und philosophischen Themen sehr bewandertes Publikum.Rezensent: Martina Mattes
Personen: Sacher, Konstantin
Sacher, Konstantin:
Dorothee Sölle auf der Spur : Annäherung an eine Ikone des Protestantismus / Konstantin Sacher. - Leipzig : Ev. Verl.-Anst., 2023. - 164 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-374-07425-9 kt. : EUR 22.00
Christlicher Glaube, Religionen, religiöse Weltanschauungen - Signatur: C Sac - Buch