Lewin, Waldtraut
Drei Zeichen sind die Wahrheit
Buch

Zweiter Teil der "Drei-Zeichen"-Trilogie über das Schicksal der jüdischen Familie Lasker in den 1920er Jahren: Wien


Rezension

Der mysteriöse Auftrag, für ihre Ahnin Isabelle das Zeichen Mem, den zweiten Buchstaben des Wortes für Wahrheit, zu finden, führt Leonie Lasker 1924 nach Wien. Hier soll die theaterbesessene junge Frau, die im Berliner Scheunenviertel erste Erfolge hatte, bei einer Verwandten, einer gefeierten Burg-Schauspielerin, wohnen und Unterricht nehmen. Mit Leonie lernen wir nach Berlin nun das Wien der 20er Jahre als Schauplatz jüdischen Lebens kennen; auch hier herrscht bereits beklemmende Pogromstimmung. Aber den weitaus größeren Raum nimmt im Roman Leonies Reaktion auf den morbiden Lebensstil der Felice Lascari ein, und allem voran gehen lange, düstere Kapitel, in denen Leonie noch in den Pyrenäen die grauenvollen Berliner Erlebnisse (Band 1) verarbeitet. Die Lektüre verlangt Geduld, hinterlässt aber nachhaltigen Eindruck und weckt Spannung auf den dritten Teil der Trilogie (Spanien 1925).

Eigenwillige Konfrontation von (gründlich recherchierter) Zeitgeschichte mit jüdischer Mystik (Golem), gespiegelt in gut erfundenen Figuren. Empfehlung für erfahrene LeserInnen.

Rezensent: Bärbel Haude


Personen: Lewin, Waldtraut

Schlagwörter: Judentum Wien Theater 1920er-Jahre

Lewin, Waldtraut:
Drei Zeichen sind die Wahrheit / Waldtraut Lewin. - 1. Aufl. - München : cbj, 2008. - 410 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-570-13079-7 geb. : EUR 16.95

Zugangsnummer: 0002/4145
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch