Pöhler, Kerstin Maria
Einen Sommer lang Roman
Buch

Nach einem erfolgreichen Berufsleben will Leonhard Zepp sich im Ruhestand all den Dingen widmen, für die ihm bislang keine Zeit blieb.


Rezension

Mit vielfältigen Plänen für die bevorstehende Zeit des Ruhestands hat Leonhard Zepp das von ihm aufgebaute Bauunternehmen einem Nachfolger übergeben. Endlich hoffte er, all die Dinge genießen zu können, für die ihm zuvor die Zeit fehlte. Zunächst fährt er mit seiner Frau nach Venedig, wo er erkennen muss, dass seine Ehe nach vier Jahrzehnten innerlich leer ist und nur noch dem Schein nach besteht. Kalt und oft aggressiv begegnet sich das Ehepaar. Schließlich zieht Leonhard aus dem prächtigen Haus aus. Er beginnt an der Universität ein Philosophiestudium, um dem Lebenssinn auf die Spur zu kommen. Doch auch dieser Versuch ist nicht wirklich hilfreich. Dann trifft er auf eine ungewöhnliche Frau, die ihn mehr und mehr fasziniert durch ihre enorme Kreativität und ihr Leben in einer Art Gegenwelt. Gemeinsam mit ihr verbringt er unbeschwerte Sommerwochen in Frankreich, doch bei der Rückkehr holen ihn die zurückgelassenen Probleme gnadenlos ein.

Der umfangreiche, vielschichtige Roman schildert ein Phänomen unserer Gesellschaft, in der in der Rückschau auf die vergangenen Lebensjahre oft nur wenig tragfähige Substanz erblickt wird. Die ausnehmend langen Zitate aus Schriften der Stoiker und Epikurs, die dies Defizit aufbrechen sollen, begrenzen den potentiellen Leserkreis ganz erheblich.

Rezensent: Halgard Kuhn


Personen: Pöhler, Kerstin Maria

Schlagwörter: Leben Philosophie

Pöhler, Kerstin Maria:
Einen Sommer lang : Roman / Kerstin Maria Pöhler. - 1. Aufl. - Frankfurt am Main : Quell-Verl., 2011. - 328 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-9812667-5-7 geb. : EUR 24.90

Zugangsnummer: 0002/9853
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Buch