Ein Junge beobachtet Schlimmes und greift nicht ein. Das verändert sein ganzes Leben. Nur langsam findet er seinen Weg.
Rezension
Schuldgefühle, nicht über das reden können, was einen wirklich umtreibt, wehrlos dem Mobbing von Gleichaltrigen ausgesetzt sein, Eltern, die es gut meinen, aber nicht wahrnehmen, was los ist: all das lässt die Schriftstellerin ihre Hauptfigur Logdan durchleben und -leiden. Dazu nutzt sie einen eigenwilligen Stil. Die Ich-Erzählung ist beherrscht von Dialogen ohne geschnörkelte Einleitungssätze. Fast wie ein Drehbuch wirkt es. Von Anfang an steht das Ereignis, das Logdans Leben verändert hat, im Raum, doch erst ganz zum Schluss wird es tatsächlich erzählt. Da hat der Leser aus Andeutungen, Verdächtigungen, Zwischentönen längst Vermutungen angestellt.
Ein eigenwilliges Jugendbuch, das die Lebens- und Gefühlslage eines 11-14-jährigen Jungen ernstnimmt. Der Dialogstil und die langsame Annäherung an das einschneidende Ereignis sind irritierend und machen neugierig. Für Schüler der Klassen 5-7, besonders für Jungen.Rezensent: Brigitte Messerschmidt
Personen: Ellis, Ann Dee
Ellis, Ann Dee:
Es. Tut. Mir. So. Leid / Ann Dee Ellis. Dt. von Eva Plorin. - Stuttgart : Thienemann, 2009. - 188 S. : Ill. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-522-20054-7 kt. : EUR 12.90
Buch