Gesellschafts- und Sportroman über Boxen und Interkulturalität.
Rezension
Wien. Der Student Lorenz reist nach Syrien, lernt dort verschiedene Menschen kennen. Wieder zurück in Österreich kann sich Lorenz mehr und mehr für das Boxen begeistern - und trifft unter anderem Z, einen seiner Bekannten aus Syrien wieder. Es ist 2015 und Z ist als Geflüchteter nach Wien gekommen. Robert Prosser arbeitet mit verschiedenen Zeitebenen. Der Roman dürfte polarisieren: Einerseits kann man ihm eine recht anschauliche Verarbeitung des Themas "Boxen" zugute halten, außerdem wird das Thema der Flucht nicht mit erhobenem Zeigefinger thematisiert. Andererseits ist zu jeder Zeit spürbar, dass die Erzählung thematisch überfrachtet ist und nur sehr schwer in Gang kommt. Prossers Erzählstil ist im ersten Kapitel spannend, danach drosselt er aber das Tempo deutlich und verschließt sich zuvor aufgebauten Erwartungen eher. Zudem wirkt der Roman durch seine Covergestaltung eher wie ein Jugendbuch, was er definitiv nicht ist.
Ein relevanter Roman, der aber in seiner Stilistik nur in Teilen zu überzeugen vermag und auch aufgrund seines Äußeren eher schwer angemessen zu vermitteln sein wird.Rezensent: Marcel Lorenz
Personen: Prosser, Robert
Prosser, Robert:
Gemma Habibi : Roman / Robert Prosser. - Berlin : Ullstein fünf, 2019. - 223 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-96101-014-1 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Pro - Buch