Laura Gehlhaar gibt einen tabulosen Einblick in ihre Erfahrungen und Gedanken als junge Erwachsene mit einer Behinderung.
Rezension
In 26 meist in sich abgeschlossenen Kapiteln rekapituliert die Autorin, ausgehend von prägnanten Erfahrungen, Stationen ihres Lebens mit einer progredienten Muskelerkrankung. Als Jugendliche muss sie sich mit zunehmenden motorischen Einschränkungen auseinandersetzen. Als besonders schmerzlich, dann aber auch entlastend, empfindet sie den Übergang in den Rollstuhl. Sie durchlebt die auch bei anderen jungen Erwachsenen krisenhaften Phasen der Schulausbildung, des Studiums, der ersten Beziehungen, der Abkopplung vom Elternhaus und den Berufseinstieg; untrennbar damit verbunden sind die Herausforderungen, ihre Behinderung in ihre Identität zu integrieren. Fragen der gesellschaftlichen Teilhabemöglichkeiten beschäftigen sie auch im Blick auf ihren schwer behinderten, in einem Wohnheim lebenden Bruder. Unsicherheiten im Umgang mit ihrer Person, Herabsetzungen und auch bauliche und technische Barrieren widerfahren ihr regelmäßig, so dass ihr gesellschaftliches Engagement konsequent erscheint.
Laura Gehlhaars gut lesbares Buch ist eine breite Leserschaft zu wünschen, aber auch selbst Betroffene und professionelle Kräfte lesen es mit Gewinn.Rezensent: Klaus Beyer-Dannert
Personen: Gehlhaar, Laura
Gehlhaar, Laura:
Kann man da noch was machen? : Geschichten aus dem Alltag einer Rollstuhlfahrerin / Laura Gehlhaar. - München : Heyne, 2016. - 255 S. ; 19 cm
ISBN 978-3-453-60367-7 kt. : EUR 9.99
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Geh - Buch