Ein Hallenbad-Roman, in dem alles möglich scheint.
Rezension
Das städtische Hallenbad ist kurz vor dem 30-jährigem Jubiläum vom Konkurs bedroht. Betreiber Marina und Werner Antl, Bademeister Fred, Kantinenchefin Bella und der Rest der bunten Crew machen einfach weiter wie immer und hoffen auf das Beste. Wir begleiten das durchweg schrullige Personal, das regelmäßig mit den immer gleichen Stammgästen bei den immer gleichen Sprüchen in der Kantine versackt. Mit der Zeit schleicht sich ein bisschen Grusel durch die endlosen Gänge des Bads - beobachtet von Werner Antls Überwachungskameras - und das Rätsel, was sich hinter dem seit Jahren verschlossenen Umkleidekästchen Nr. 25 verbirgt, wird gelüftet. Der Detailreichtum, mit dem Charaktere und Hallenbadalltag beschrieben werden, saugt die Lesenden hinein in die chlorgeschwängerte Atmosphäre von Schwimmhalle, Kantine und Saunalandschaft. Etwas vermisst habe ich ein Fortkommen der Handlung, deren Um-sich-selbst-drehen wohl aber auch die Stagnation der Charaktere widerspiegelt.
Kurzweiliger Roman zum Abtauchen in kuriose Gedanken- und Lebenswelten. Für alle Fans von Badekappen, Aufgüssen und Schwimmbad-Pommes.Rezensent: Marie Tronnier
Personen: Millendorfer, Wolfgang
Millendorfer, Wolfgang:
Kopf über Wasser : Der Hallenbad-Roman / Wolfgang Millendorfer. - Wien : Milena, 2021. - 302 S. ; 21 cm
ISBN 978-3-903184-78-7 geb. : EUR 23.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Mil - Buch