Anhand von Dingen des Lebens erinnert sich Rainer Moritz liebevoll an seinen verstorbenen Vater.
Rezension
Vater ist gestorben, und Rainer Moritz durchstreift noch einmal die Wohnung seiner Eltern und schaut sich um. Der Sessel, der Fernseher, die Musikanlage, die Bilder an der Wand - alle diese Dinge erinnern an den geliebten Menschen, an seine unverwechselbaren Eigenheiten und Ansichten. Mit Wehmut blickt Moritz, Leiter des Hamburger Literaturhauses, zurück - beginnend mit der Zeit, als der Vater noch ein energischer Einkaufsleiter eines Betriebes in Heilbronn war, bis zu den letzten Jahren, als die Kräfte nachließen und er die Wohnung nicht mehr verließ. Das Leben des Vaters prägte auch sein eigenes, und Moritz lässt den Leser auf sehr persönliche Weise daran teilhaben. Den in den 50er und 60er Jahren Geborenen werden viele Erinnerungen von Moritz an den Vater verblüffend bekannt vorkommen. Das Buch ist letztlich auch - und das macht das Lesevergnügen aus - das Porträt einer Generation und ihres Lebensmodells, das es bald so nicht mehr geben wird. Ein melancholischer Abschied.
Ein besinnliches Büchlein mit Wiedererkennungsfaktor für die mittelalte Generation - für diese besonders geeignet.Rezensent: Michael Freitag
Personen: Moritz, Rainer
Moritz, Rainer:
Mein Vater, die Dinge und der Tod / Rainer Moritz. - München : Antje Kunstmann, 2018. - 189 S. ; 20 cm
ISBN 978-3-95614-257-4 geb. : EUR 20.00
Lebensbilder, Briefe und Tagebücher einzelner Personen - Signatur: Bb Mor - Buch