Nelson, Jandy
Über mir der Himmel
Buch

Als ob jemand das Licht ausgeknipst hätte, so fühlt sich die 17-jährige Lennie nach dem Tod der älteren Schwester.


Rezension

Lennie zieht sich in ihrer Trauer zurück, auch von der Großmutter, bei der sie lebt. In Gedankensplittern, kleinen Texten, die sie auf Zettel schreibt, irgendwo liegen lässt oder versteckt, drückt sie ihre Verlustgefühle aus. Diese Zettel erscheinen verstreut im Buch. Verstanden fühlt sie sich von Toby, dem Freund ihrer Schwester. Die beiden spüren eine geradezu magische Anziehungskraft, weil sie so der Verstorbenen näher sein können. Lennie ist angesichts dieser Gefühle verwirrt. Schuldgefühle bekommt sie, als sie sich wirklich verliebt, in Joe. Darf man trauern und sich gleichzeitig verlieben? Die Autorin verknüpft die Themen Trauerarbeit und erste Liebe. Gleichzeitig erzählt sie eine Familiengeschichte. Mythen, die sich um die verschwundene Mutter entwickelt haben, lösen sich auf. Lennie bekommt einen realistischeren Blick auf die Familie und auch auf die Schwester. Die Krise setzt einen Entwicklungsprozess in Gang und Lennie findet zu einer neuen reiferen Identität.

Einsetzbar in Gesprächskreisen für Jugendliche oder Erwachsene, in denen Tod, Trauer oder auch Identitätsfindung thematisiert werden.

Rezensent: Ursula Führer


Personen: Nelson, Jandy

Schlagwörter: Tod Identität Erste Liebe Trauer

Nelson, Jandy:
Über mir der Himmel / Jandy Nelson. Dt. von Catrin Fischer. - 1. Aufl. - München : cbj, 2010. - 348 S. ; 22 cm. - Aus d. Amerikan.
ISBN 978-3-570-13877-9 geb. : EUR 14.95

Zugangsnummer: 0002/8418
Erzählungen ab 13 Jahre - Buch