Leky, Mariana
Was man von hier aus sehen kann Roman
Buch

Und dann und wann ein Okapi. Warmherzige und nachdenkliche Geschichten aus dem Westerwald im Stil der neuen Zeit.


Rezension

Schon der Titel macht es klar: Unser Wissen von der Wirklichkeit ist beschränkt. Wir können immer nur einen Teil sehen, vom Ganzen haben wir nur eine Ahnung. Von diesem Ungefähr erzählt die Hauptperson Luise in ihren Erinnerungen an die Geschehnisse in einem kleinen Dorf im Westerwald. Im Mittelpunkt steht die Großmutter Selma. Wenn sie von einem Okapi träumt, stirbt in den nächsten vierundzwanzig Stunden jemand aus der Nachbarschaft, aber wer wird das Opfer sein? Der plötzlich greifbar werdende Tod macht die Menschen menschlicher. Der stets betrunkene Jäger schont nach einem weiteren Todesfall die Tiere und findet sein Heil in pietistischer Frömmigkeit. Die Mutter von Luise flicht als Floristin noch ein paar Blumen mehr in ihre Kränze. Der Optiker, Spezialist für das Sehen, bringt nicht nur mit seinem alten Auto die Mitmenschen aus der Gefahrenzone. Schließlich bekehrt Luise einen Buddhisten zum wirklichen Leben und wechselt per Auslandsreise die Perspektive auf ihr Dorf.

Ein Hoffnungsbuch für alle, die sich wünschen, dass aus den Balladen des äußeren Lebens doch noch etwas Gutes entstehen kann. Märchenton und Erzählsprünge inklusive.

Rezensent: Rüdiger Sareika


Personen: Leky, Mariana

Schlagwörter: Tod Märchen Wahrnehmung

Leky, Mariana:
Was man von hier aus sehen kann : Roman / Mariana Leky. - Köln : DuMont, 2017. - 314 S. ; 22 cm
ISBN 978-3-8321-9839-8 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2014/5576
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Lek - Buch