Young-Eisendrath, Polly
Wenn Eltern es zu gut meinen Warum übertriebenes Anspruchsdenken zu überforderten und egoistischen Kindern führt
Buch

Analyse problematischer Erziehungsideale mit übertriebenem elterlichen Anspruchsdenken.


Rezension

Die Jungsche Analytikerin, Psychologin und Psychotherapeutin Young-Eisendrath beschreibt in ihrem Buch das Lebensgefühl der heutigen Elterngeneration (Generation Ich) und deren Erziehungsideale. Aufgewachsen mit einem Maximum an Förderung und Bildung sind sie überzeugt davon, einzigartige Individuen mit herausragenden Stärken und Begabungen zu sein. Sie lehren ihre Kinder nicht Gemeinsinn und Verantwortung, sondern konfrontieren sie mit hohen Leistungsanforderungen, Überforderung und übertriebener Fürsorge. Reaktionen der Kinder sind übermäßige Versagensängste, die Weigerung erwachsen zu werden und rastlose Unzufriedenheit. Die durch den Buddismus geprägte Autorin beschreibt mit viel Einfühlungsvermögen und Lebenserfahrung Wege aus dieser "Selbstwertfalle" und zeigt anhand zahlreicher Interviews und Familienbeispiele Möglichkeiten auf, gegenseitige Akzeptanz, Wir-Gefühl, Lernen durch Fehler und Ausprobieren wieder in den Blickpunkt von Erziehung zu rücken.

Das Buch ist flüssig und leicht verständlich zu lesen und wegen seiner alltagstauglichen Analysen einer breiten Gruppe Interessierter und Eltern zu empfehlen.

Rezensent: Christine Helming


Personen: Young-Eisendrath, Polly

Schlagwörter: Erziehung Werteverlust

Young-Eisendrath, Polly:
Wenn Eltern es zu gut meinen : Warum übertriebenes Anspruchsdenken zu überforderten und egoistischen Kindern führt / Polly Young-Eisendrath. Dt. von Margarethe Randow-Tesch. - München : Goldmann, 2009. - 320 S. ; 21 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-442-33840-5 kt. : EUR 17.95

Zugangsnummer: 0002/5198
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