Am Beispiel der Bewohner eines englischen Dorfes schildert der Roman das Leben im ausgehenden Mittelalter.
Rezension
Der Roman spielt 1491 in einem kleinen Dorf an der Westküste Englands. Während ansonsten die Neuzeit beginnt, leben die Bewohner Oakhams abgeschnitten von der Welt noch in mittelalterlichen Strukturen. Eine Hauptrolle hat der Ortspfarrer John Reve. Der Beichtstuhl liefert ihm Informationen und bietet Chancen der Einflussnahme. Beides wird deutlich, als bekannt wird, dass der zugezogene wohlhabende Thomas Newman, Wohltäter und Förderer des Dorfes, im Fluss ertrunken sei. Ein Unfall? Mord? Suizid? Antworten auf diese Fragen sucht der Roman von der ersten bis zur letzten Seite. Kenntnisreich schildert die englische Autorin ein faktenreiches Zeitkolorit und leitet die Leser an, sich in den Geist einer längst vergangenen Zeit zu versetzen. Viele Themen, die John Reve immer wieder mit Dorfbewohnern reflektiert, werden auch heute noch gestellt, vor allem die Frage nach dem Sinn des Lebens und dem Warum des Leids.
Für Gemeindebüchereien gut geeignet. Erzählend leitet die Autorin die Leser an, sich selbst existentiellen Fragen zu stellen.Rezensent: Karl Foitzik
Personen: Jacobs, Steffen Harvey, Samantha
Harvey, Samantha:
Westwind : Roman / Samantha Harvey. Dt. von Steffen Jacobs. - Zürich : Atrium, 2020. - 382 S. ; 22 cm. - Aus d. Engl.
ISBN 978-3-85535-077-3 geb. : EUR 22.00
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: SL Har - Buch