Wajsbrot, Cécile
Zerstörung Roman
Buch

Ein umtriebiger und weitsichtiger Roman, der sich mit der Frage beschäftigt, was passieren kann, wenn die Macht in die Hände populistischer Machthaber fällt.


Rezension

Ein Zukunftsroman der verstörenden Art. Wie ist eine Welt, in der es keine Erinnerung mehr gibt, weil keine Vergangenheit mehr zum Erinnern vorhanden ist? Eine Welt, die keine Bücher mehr hat, weil diese vernichtet worden sind, eine Welt, die sich nur nach vorn ausrichtet, weil sie das, was vorher war, nicht mehr wissen möchte? Eine solche Welt verliert ihr Wissen, ihre Fakten und kann sich nicht mehr am Gestern orientieren. Das Nachher ist keine Verlängerung des Vorher mehr. Die Zukunft gehört denen, die vergessen können. In einer solchen Welt verlieren die Menschen wichtige Gehirnareale, weil sie nicht mehr lesen dürfen, und sie büßen die Fähigkeit ein, sich auszudrücken, weil sie nicht mehr schreiben können. Ein wichtiger Roman, der feinsinnig und unauffällig ist, der ein Szenario beschreibt, das beängstigt. Er rüttelt die Gebildeten wach, die vielleicht als Protestwähler den etablierten Parteien die Leviten lesen wollen, und führt vor Augen, was passieren kann, wenn man jetzt nicht damit aufhört.

Für viele politisch interessierte Lesende.

Rezensent: Dirk Purz


Personen: Wajsbrot, Cécile

Schlagwörter: Dystopie

Wajsbrot, Cécile:
Zerstörung : Roman / Cécile Wajsbrot. Dt. von Anne Weber. - Göttingen : Wallstein, 2020. - 229 S. ; 21 cm. - Aus d. Franz.
ISBN 978-3-8353-3610-0 geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 2014/8914
Romane, Erzählungen, Dramen, Lyrik, Sammlungen - Signatur: Waj - Buch