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Rezension

Wie würde eine Welt aussehen, in der die Frauen das stärkere Geschlecht wären? Wäre die Welt dann besser oder eher schlechter? Oder wirkt sich Macht auf jedes Geschlecht gleich aus? N. Alderman (zuletzt "Die Lektionen", ID-A 17/12) spielt in ihrem neuen Roman dieses Gedankenmodell durch. Im Roman entdecken Mädchen im Teenageralter, dass sie in der Lage sind, Stromstöße auszusenden. Diese "Gabe" verleiht ihnen Macht, können sie doch andere ganz leicht verletzen oder auch töten. Aus der Perspektive verschiedener, hauptsächlich weiblicher Figuren beschreibt die Autorin 10 Jahre, in denen sich die Gesellschaft verändert. Der Spieß wird umgedreht, alle Ungerechtigkeiten, mit denen Frauen zu kämpfen haben, betreffen nun die Männer. Dabei wird sehr schön vorgeführt, wie sehr Frauen aktuell noch benachteiligt werden. Auch wenn der mit dem Baileys Women's Prize for Fiction ausgezeichnete Roman, teils etwas zu plakativ geraten, inhaltlich nicht ganz zu überzeugen vermag, trifft er den Nerv der Zeit und wird angesichts der meToo-Bewegung sicher auf lebhaftes Interesse bei Leserinnen, Lesern und Feuilleton stoßen.

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Personen: Alderman, Naomi

Standort: SL

Schlagwörter: Frau Gesellschaft Herrschaft Belletristische Darstellung

Interessenkreis: FRAUEN