Kálnay, Juliana
Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens Roman
SLSL/Belletristik


Rezension

Ein bemerkenswertes und schwer einzuordnendes Debüt ist der jungen Autorin hier gelungen. In einem vierstöckigen Haus wohnen die unterschiedlichsten Bewohner, die der Leser in ihrem je eigenen Kosmos beobachten kann. Da ist z.B. Ronda, deren Goldfische ein Eigenleben entwickeln, die älteste Bewohnerin Rita, die eine Art Beobachter- und Chronistenrolle übernimmt, Lina und ihr geliebter Don, der sich in einen Baum verwandelt hat, oder Tom, der es sich im Fahrstuhl gemütlich macht. Die Lektüre des Buches evoziert Assoziationen an so unterschiedliche Bücher wie Ullyses von Joyce, die Verwandlung von Kafka, die Vegetarierin von Kang oder die Wimmelbücher von Rotraut Susanne Berner. Der Roman ist geprägt von stark surrealen und gleichzeitig skurrilen Elementen gepaart mit einem steten Wechsel der Sprachstile und -ebenen und der Erzählerstimmen. Das ist zweifelslos virtuos gemacht. Es bedarf allerdings einer großen Bereitschaft, sich auf unkonventionelle literarische Formen einzulassen und Leerstellen und das Fehlen eindeutiger kausaler Zusammenhänge zu ertragen. Von der Kritik sehr positiv aufgenommen.


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Personen: Kálnay, Juliana

Standort: SL

Schlagwörter: Gesellschaft Hausgemeinschaft Kuriosität Belletristische Darstellung

Kálnay, Juliana:
Eine kurze Chronik des allmählichen Verschwindens : Roman / Juliana Kálnay. - Berlin : Verlag Klaus Wagenbach, 2017. - 186 Seiten ; 22 cm
ISBN 978-3-8031-3284-0 fest geb. : EUR 20.00

Zugangsnummer: 06117002780 - Barcode: 17002780
KALN - Signatur: KALN - SLSL/Belletristik