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Rezension

Olga Tokarczuk, in ihrer polnischen Heimat mehrfach mit Publikumspreisen u.a. Auszeichnungen bedacht, ist auch in Deutschland keine Unbekannte mehr (zuletzt BA 5/06). Dieser während eines Stipendienaufenthalts in Berlin entstandene Band enthält äußerst verschiedene Erzählungen, die sich mit der Suche nach dem Sinn des Daseins, nach der eigenen Identität und ihrer Konfrontation mit fremden Identitäten und Lebensweisen beschäftigen. Es ist das vielstimmige "Spiel auf vielen Trommeln", in ihrer Gastwohnung in Berlin-Kreuzberg sicher oft zu hören, das die Autorin fasziniert und ihre Protagonisten ausprobieren lässt. Auf sehr authentische Weise beschreibt Tokarczuk einige der dort lebenden "Kulturen", in welche die Hauptgestalt der Titelgeschichte, eine junge Frau in der fremden Großstadt, einzutauchen versucht - Türken und Deutsche, Girlies und Geschäftsleute, Stadtstreicher und Wagenburgbewohner ... Aber auch Erzählungen mit historischem Hintergrund, das provozierende Sujet vom gemeinsamen Liebhaber von Mutter und Tochter und das Doppelgängermotiv greift die Erzählerin kunstvoll auf. Breit empfohlen.

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Serie / Reihe: Spurensicherung 16

Personen: Tokarczuk, Olga

Standort: SL

Schlagwörter: Gesellschaft

Interessenkreis: ERZÄHLUNGEN