Hinter dem wenig aussagekräftigen Titel (Cover-Bild dito) verbirgt sich wieder ein Roman, der unterhaltsam, in eine anrührende Liebesgeschichte verpackt, ein brisantes Kapitel der deutschen Geschichte thematisiert: die frühen Nachkriegsjahre (s. auch den letzten Titel "Winterhonig", ID-A 22/16). Überall herrscht Chaos, drangvolle Enge, Mangel an allem. Millionen von Menschen haben ihre Heimat, ihre Familien, ihr Hab und Gut verloren. Die Flüchtlings- und Vertriebenenströme müssen im zerstörten Rest-Deutschland irgendwie untergebracht und versorgt werden. Alle Überlebenden sind durch die Kriegserfahrung traumatisiert, Soldaten ebenso wie Zivilbevölkerung. Hannah, die durch eine Bombe ihre komplette Familie verloren hat, landet als unerwünschte Einquartierung auf einem Gutshof in Schleswig-Holstein. Sie teilt sich ihre winzige Dachkammer mit drei auf ihre Entnazifizierung wartenden Soldaten und verliebt sich ausgerechnet in den stummen Moritz, der unter der Last seiner Schuld zu zerbrechen droht. Beeindruckendes Zeitpanorama mit etwas zu romantischem Ende. Breit empfohlen!
Personen: Ohms, Daniela
Ohms, Daniela:
Wie Treibholz im Sturm / Daniela Ohms. - Originalausgabe. - München : Knaur, 2018. - 543 Seiten ; 22 cm
ISBN 978-3-426-65431-6
Signatur: OHMS - B