Ein kleines Mädchen aus schwierigen Verhältnissen bekommt eine fragwürdige Chance. (DR) Velvet ist elf Jahre alt. Sie stammt aus der Dominikanischen Republik und lebt mit ihrer Mutter und ihrem kleinen Bruder in einer heruntergekommenen Gegend in Brooklyn. Ginger ist 47, fühlt sich aber jünger. Früher war sie alkoholabhängig. Sie lernte ihren Mann Paul bei den Anonymen Alkoholikern kennen. Ungewollt kinderlos, ohne großartige Karriere, sucht sie nach einer Aufgabe im Leben. Sie meldet sich als Gastmutter für ein Austauschprogramm: Unterprivilegierte Kinder dürfen zwei Wochen Ferien in einer ländlichen "weißen" Gegend verbringen. So kommt Velvet zu Ginger und Paul. Die Geschichte wird abwechselnd, oft in sehr kurzen Abschnitten von weniger als einer Seite, von diesen Personen erzählt. Im Grunde beschreibt das Buch ein schwieriges Mädchen aus schwierigen Verhältnissen. Man fragt sich, ob die Idee des "Austausches" wirklich so gut ist. Velvet fühlt sich wohl in der gehobenen Wohngegend, sie kommt gut mit Ginger und Paul aus, zumindest meistens. Aber sie ist widerspenstig, erfährt versteckten Rassismus, gerät mit ihrer aufmüpfigen Art immer wieder in Schwierigkeiten. Zurück in ihrer Gegend, wird sie von ihren Mitschülern drangsaliert und findet sich nicht mehr zurecht. Der Kontakt zu ihren Gasteltern bricht nicht ab. Über Jahre erlebt Ginger viele Konflikte, in die Velvet verstrickt ist, mit. Aber auch die Beziehung zwischen ihr und Paul wird kompliziert. Paul hat eine Affäre. Zudem findet er, dass Ginger in die Sorge um das Mädchen zu viel Energie steckt, diese Beziehung hat für ihn etwas Krankhaftes, ihm Unheimliches. Ein Pferd wird schließlich zum Therapeuten des wilden Mädchens. Ginger ermöglicht ihr Reitunterricht, lässt sie Turniere reiten. Durch die Verantwortung für das Tier lernt Velvet viel über sich selbst. Doch ihre Mutter ist dagegen und es kommt zu einem erbitterten Kampf, bei dem es in Wahrheit nicht um die Reitstunden geht. - Für alle Bestände empfehlenswert.

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Personen: Gaitskill, Mary