Herder Korrespondenz 2018/Spezial 2 Gelobtes Land - Wie Migration unsere Gesellschaft verändert
Zeitschrift

Inhalt:
Editorial: Alle Menschen werden Brüder?

Streitgespräch mit Präses Manfred Rekowski und dem JU-Vorsitzenden Paul Ziemiak: Abschiebung und Mitleid
Die Debatten über Flucht und Migration spalten das Land und haben zum Zwist zwischen Kirchen und CDU/CSU geführt. "Wir müssen mehr miteinander reden", sagen deswegen Präses Manfred Rekowski und JU-Chef Paul Ziemiak. Die Fragen stellte Volker Resing.

Woher kommen die Flüchtlinge?: Differenzen und Differenzierungen
Auch drei Jahre nach dem "langen Sommer der Migration" bestimmt die jüngere Fluchtzuwanderung als "Flüchtlingskrise" die gesellschaftliche und politische Debatte. Wo kommen die Flüchtlinge her, welche Rolle spielt der Faktor Religion und was bedeutet das für die Integration? Von Alexander Kenneth Nagel

Wie die Mehrheitsgesellschaft auf Geflüchtete reagiert: Zwischen Islamisten, Verfolgten und Fremden
Angesichts des Erstarkens populistischer Parteien stellt sich die Frage, ob die von ihnen beanspruchte Vertretung der Mehrheit der Bevölkerung einer näheren Betrachtung wirklich standhält. Wie steht es um die Haltungen der Bürger zu den Geflüchteten? Von Gert Pickel

Ein Plädoyer für eine Neujustierung des Blicks: Wirklich Parallelgesellschaften?
Die oft beschworenen und beklagten Parallelgesellschaften sind ein Phantom. Migranten mit ihren Ansprüchen und Lebensrealitäten sind auch in Deutschland längst in der Gesellschaft angekommen. Von Armin Nassehi

Morgenland und Abendland: Die Geschichte einer Grenze
Tausend Jahre prägten Kämpfe zwischen Islam und Christenheit die Geschichte Europas. Mit dem Ende der Türkenkriege begann ein Zeitalter der Entspannung auf der Grundlage der Aufklärung. Doch nach dem Fall des Eisernen Vorhangs machte sich die alte Grenzziehung wieder bemerkbar. Heute stehen die Zeichen auf Konfrontation. Von Peter Hersche

Identität, Religion und Integration: Wir sind anders! Wir sind gleich!
Die europäischen Aufnahmeländer stehen angesichts der jüngeren Flüchtlingsströme vor einer besonderen Herausforderung. Denn zum Ethos moderner Gesellschaften gehört die Einsicht, dass die Wahrung von Identität durchaus die Anerkennung von Unterschieden impliziert. In welchem Maß darf ein säkularer Staat religiöse Identitäten zu Integrationszwecken unterstützen, ohne seine Säkularität und Liberalität aufs Spiel zu setzen? Von Hans-Joachim Höhn

Essay: Die Déjà-vus in der Zuwanderungsdebatte
In der Geschichte von Flucht und Zuwanderung in Deutschland von 1945 bis heute wiederholen sich Denken und Handeln, Debatten und ihre Argumentationsmuster, Reformen und ihre Korrekturen immer wieder aufs Neue - eine kleine Reise durch bewegte Zeiten. Von Thomas Speckmann

Die alten Volksparteien und die Neue Rechte: Warnende Beispiele
Im Umgang mit dem Rechtspopulismus lässt sich von alten Fehlern lernen. Die Volksparteien müssen das Vertrauen globalisierungsskeptischer Wähler zurückgewinnen. Von Timo Lochoki

Erfahrungen aus den östlichen Bundesländern: Vertraute Fremde
Die Unzufriedenheit mit der Flüchtlingspolitik der Bundesregierung hat vor allem in den östlichen Bundesländern zu heftigen Protestbewegungen geführt, die heute in die Bundespolitik ausstrahlen. Zu lernen wäre hier von der Migrations- und Minderheitserfahrung der Katholiken dort. Von Thomas Arnold

Beobachtungen zum Integrationsklimawandel: Dazugehören
In Europa gab es immer schon Migration. Derzeit ist sie besonders umstritten. Welche Fragen sind vor diesem Hintergrund heute dringlich zu beantworten, damit sich das Integrationsklima günstig entwickeln kann? Von Eva Maria Welskop-Deffaa

Der Nahe, der Nähere und der Nächste: Die Bibel und die Flüchtlingspolitik
Es ist irreführend zu behaupten, die Bibel würde verlangen, allen Menschen unterschiedslos zu helfen. Moralische Vorzugsregeln widersprechen der biblischen Ethik nicht. Und nicht alles, was gut gemeint ist, ist auch ethisch richtig. Von Ludger Schwienhorst-Schönberger

Umfassende Reflexion der Wirkungen: Streit um den migrationsethischen Horizont
Die Flüchtlingspolitik der Bundesregierung wurde auch von den Kirchen unterstützt. Kritiker haben diese Politik als "Gesinnungsethik" kritisiert. Sie werfen deren Vertretern vor, verantwortungslos weil nicht folgenorientiert zu denken. Diese Wahrnehmung verkürzt jedoch die ethische Herausforderung auf das Maß des aktuell politisch Mach- und Durchsetzbaren. Von Marianne Heimbach-Steins

Gesellschaft: Nur mit Wertekonsens
Von Bassam Tibi Von Bassam Tibi

Zu den gesellschaftlichen Potenzialen und Grenzen von Religion: Glauben als Ressource für Integration?
Im Unterschied zu früheren Debatten ist die religiöse Zugehörigkeit von Flüchtlingen ein neues Thema. Weil Migranten aus mehrheitlich muslimischen Ländern kommen, fungiert die Religionsnennung rasch auch als Fremdheitszuschreibung, verbunden mit Unterstellungen der Integrationsunfähigkeit der Flüchtlinge. Erschwert die Religion Schritte der Integration oder unterstützt sie diese womöglich? Mögliche Integrations- oder Desintegrationsleistungen von Religion sollten nicht überschätzt werden. Sie kann jedoch dazu beitragen, die Handlungsfähigkeit von Migranten zu unterstützen. Von Martin Baumann

Die aktuellen Diskussionen aus muslimisch-theologischer Sicht: Wie sich der Islam in Deutschland verändert
Spannungen in unserer Gesellschaft gibt es keineswegs nur entlang der Religionszugehörigkeit der beteiligten Akteure. Bei Muslimen wie bei Rechtspopulisten finden sich oft dieselben Ängste vor der Globalisierung und allem Fremden, sodass sie ihre Identität in Ab- und Ausgrenzung zu dieser Bedrohung definieren. Das muss Konsequenzen für den Islam wie die islamische Theologie haben. Von Mouhanad Khorchide

Gastkommentar: Muslime bekehren?
Eine zeugnisstarke Kirche baut keinen Erwartungsdruck auf. Von Felix Körner

Migrationsbewegungen im Film: Reisen der Hoffnung
Mit dem Anstieg der Fluchtbewegungen nach Europa seit dem Jahr 2015 ist die Zahl der Dokumentar- und Spielfilme, die diesen Prozess begleiten, analysieren und kommentieren, enorm angewachsen. Was ihnen jedoch fehlt, ist der Blick auf die globalen Ursachen der Migration. Von Reinhold Zwick

Warum der Künstler Ai Weiwei nach Deutschland kam: Land mit Luft zum Atmen
Die Bilder dieses Themenheftes über Flucht und Migration hat der chinesische Künstler Ai Weiwei zur Verfügung gestellt. Er entschied sich 2015, nach Deutschland überzusiedeln, und lebt seitdem in Berlin. Was sind die Hintergründe für seinen Schritt und wie spiegelt sich dieser in seinen Kunstwerken? Von Alexander Ochs


Dieses Medium ist verfügbar.

Standort: Zeitschriften

Interessenkreis: Erwachsenenbildung

ZS

Herder Korrespondenz 2018/Spezial 2 : Gelobtes Land - Wie Migration unsere Gesellschaft verändert. - Freiburg, Br. : Herder, 2018. - 64 S. ; 30 cm. - (Herder Korrespondenz)

Zugangsnummer: 2018/0419 - Barcode: 2-1190010-6-00015061-3
Zeitschrift ohne Signatur - Zeitschrift