Hall, Steven
Maxwells Dämon Roman
Buch

Ein Autor geht beinahe im Labyrinth der Fiktionalität verloren. (DR) Der Vater des Autors Thomas Quinn hat als Schriftsteller Berühmtheit erlangt. Sein Schüler Andrew Black ist der Schöpfer des ultimativen Kriminalromans. Leider gibt es von Black nur diesen einen veröffentlichten Roman und Thomas macht sich auf die Suche nach weiterem literarischen Material. Tatsächlich existiert ein weiteres (unbekanntes) Buch von Andrew Black, aber eigentlich ist er inzwischen Erbauer von Puppenhäusern geworden, die bis zum funktionierenden Wasserhahn völlig wirklichkeitsgetreu sind. Immer mehr beginnt sich die Grenze zwischen Realität und Fiktion aufzulösen: Thomas Quinn kann sich nie sicher sein, ob er realen Personen gegenübersteht oder fiktionalen Figuren aus einem Buch. Auch die geschilderten Begebenheiten sind kaum jemals, was sie scheinen, und wenn er sich von einer Person verabschiedet, steht jemand mit dem gleichen Namen vor ihm. In der Physik bezeichnet der "Maxwell-Dämon" ein Gedankenexperiment, das den zweiten Hauptsatz der Thermodynamik in Frage stellt. Das physikalische Dilemma ist der rote Faden von Steven Halls Roman. Der Plot des Buchs ist verwirrend, aber es ist sehr vergnüglich zu lesen! Ausführliche Exkursionen in Gebiete der Physik, Philosophie und Bibelforschung verblüffen und unterhalten die Lesenden. Das Ende ist jedoch sehr unbefriedigend und löst die wenigsten Rätsel auf. Das Buch mit Schutzumschlag und Lesebändchen ist sehr schön gestaltet und enthält zahlreiche typographische Einschübe. Empfehlenswert als ungewöhnliches Leseerlebnis.


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Personen: Hall, Steven Kleiner, Stephan

Interessenkreis: Literatur

Hall, Steven:
Maxwells Dämon : Roman / Steven Hall ; Deutsch von Stephan Kleiner. - Berlin : Berlin Verlag, 2021. - 378 Seiten
ISBN 978-3-8270-1422-1 Festeinband : EUR 26,80 (AT)

Zugangsnummer: 2023/0557 - Barcode: 21502693
SL - Signatur: Hall - Buch