Viele Dörfer weisen einerseits eine erstaunlich große Vielfalt an Wildtieren und -pflanzen auf - darüber hinaus sind noch viele alte Kulturpflanzen und auch alte Haustierrassen zu finden -, anderseits vollzieht sich jedoch in den Dörfern ein starker Nutzungs- und Strukturwandel. Zunehmend verschwinden Arten aus dem dörflichen Umfeld.
Ländliche Regionen - besonders in suburbanen Räumen, in der nähe von großen Städten und Ballungsräumen befinden sich in einem starken Umbruch. Erwerbsstrukturen haben sich geändert, nur noch wenige Dorfbewohner:innen sind in der Landwirtschaft tätig, viele sind Berufpendler:innen in die Städte. Die Landwirtschaft ist intensiviert worden und Lebensraumstrukturen gehen verloren und damit auch die damit verbundene Artenvielfalt.
Die Erhaltung der Biodiversität im Dorf ist also nur möglich, wenn die Menschen vor Ort sich für den Schutz der Arten-, Sorten und Rassenvielfalt einzusetzen, indem sie ihre Häuser, Hofflächen, Gärten und Obstwiesen entsprechend bewirtschaften und gestalten und sich für den Erhalt und Gestaltung der öffentliche Grünstruktur engagieren. Sie tragen damit auch zur regionalen Identität bei.
Die Tagung mit Workshop setzte sich mit dem Thema auseinander, wie die Biodiversität der dörflichen Kulturlandschaft zu einem Anliegen der Bevölkerung gemacht werden kann. In Zusammenhang mit der Aktion "Unser Dorf hat Zukunft", bei der auch der Naturschutzgedanke immer mehr in den Vordergrund rückt, ist ein wachsendes Interesse an der Thematik vorauszusehen.
B-NA29-Bun
Bund Heimat und Umwelt in Deutschland (BHU):
Biodiversität im Dorf: entdecken, vermitteln, fördern : Beiträge zur Tagung vom 7. - 10. September 2007 in der internationalen Naturschutzakademie auf der Insel Vilm / Bund Heimat und Umwelt in Deutschland. - Rheinbach : Moser Druck + Verl., 2008. - 128 S.: Abb.
ISBN 978-3-925374-81-4
Artenschutz: Sonstiges - Buch